Dein gelungenes Vorstellungsgespräch – Vorbereitung ist alles!
Herzlichen Glückwunsch! Du hast die ersten Hürden bereits gemeistert und wurdest zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Was genau ist eigentlich ein Bewerbungsgespräch? Wie es der Name schon verrät geht es hier hauptsächlich um ein gegenseitiges Kennenlernen. Ganz nach dem Motto: Der erste Eindruck zählt! Die meisten Personalverantwortlichen wissen schon nach wenigen Sekunden, ob sie jemand einstellen werden oder nicht. Da du bereits mit deinen fachlichen Qualifikationen überzeugen konntest, geht es im Vorstellungsgespräch vor allem um deine persönlichen Qualifikationen. Passt du zu dem Unternehmen und passt das Unternehmen überhaupt zu dir? Hier wollen wir dir einige typischen Fragen präsentieren, die dein Gesprächspartner anbringen könnte. So gelingt dein Start in eine erfolgreiche Karriere!
Inhaltsverzeichnis
- Der Ablauf eines klassichen Vorstellungsgespräches
- Schritt 1 – Los geht´s!
- Schritt 2 – Deine Selbstpräsentation
- Schritt 3 – Das Unternehmen stellt sich vor
- Schritt 4 – Deine Leistungsmotivation
- Schritt 5 – Organisatorisches
- Schritt 6 – Deine Fragen
- Schritt 7 – Deine Verabschiedung
- Tipps & Tricks für das perfekte Vorstellungsgespräch
- Vermeidung von Fehlern
- Dresscode für das Vorstellungsgespräch
- Häufig gestellte Fragen
- Was passiert danach?
- Der Ablauf eines klassichen Vorstellungsgespräches
Schritt 1 – Los geht´s!
Du kommst bei dem Unternehmen an und musst dich wahrscheinlich erst einmal beim Empfang vorstellen und anmelden. Je nach Größe des Unternehmens wirst du von einem Verantwortlichen abgeholt werden oder jemand bringt dich zu deinem Vorstellungsgespräch bzw. den Verantwortlichen. Bitte denke immer dran: Der erste Eindruck zählt und ist ausschlaggebend für den weiteren Verlauf! Wie kann dir also ein guter erster Eindruck gelingen? Das ist gar nicht so schwer. Geh auf dein Gegenüber zu. Gebe selbstbewusst und mit festem Druck deine Hand. So schwierig das auch klingen mag: Entspann dich. Sei du selbst. Das Unternehmen soll ja an deiner wahren Persönlichkeit interessiert sein. Nur so wirst du dich langfristig wohl fühlen.
Der Small-Talk beginnt. Klassische Fragen wären zum Beispiel: „Wie war Ihre Anreise?“ Versuche an dieser Stelle immer freundlich zu antworten und dir ggf. eine Gegenfrage bereits vorher zu überlegen. Eine unverbindliche Frage wäre zum Beispiel: „So ein schönes Wetter heute. Nicht wahr?“ Vielen Bewerbern hilft der Small-Talk sich zu entspannen.
Schritt 2 – Deine Selbstpräsentation
Jetzt bist du gefragt! Du hast überhaupt keinen Plan wie eine Selbstpräsentation aussehen sollte? Kein Problem. Wir haben hier einige Tipps für deine Selbstpräsentation beim Vorstellungsgespräch.
Der typische Beginn deiner Selbstpräsentation startet mit Fragen wie: „Dann erzählen Sie uns doch mal von sich!“… An dieser Stelle bist du natürlich perfekt vorbereitet und hast deine Selbstpräsentation mehrfach zu Hause geübt.
Es geht in den kommenden Minuten darum ein überzeugendes Plädoyer zu deiner Person zu halten. Es heißt also: Zeige dich von deiner besten Seite im Rahmen eines Small Talks. Klingt gar nicht so schlimm? Ist es auch nicht.
Eine gute Vorbereitung deiner Selbstpräsentation ist die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Verlauf. Die Selbstpräsentation dauert in der Regel 3-5 Minuten. An dieser Stelle soll dein Gegenüber einen ersten Eindruck deiner Person gewinnen können. Die Kunst liegt darin in deiner kurzen Redezeit das Wesentliche auf den Punkt zu bringen.
Folgender Inhalt sollte in deiner Vorstellung vorkommen:
- Wie heißt du?
- Wie alt bist du?
- Wo liegen deiner Wurzeln?
- Was war deine bisherige Ausbildung? Wo lagen deine Schwerpunkte? Warum?
- Was ist dein bisheriger Werdegang?
- Bist du international geprägt? Hast du bereits Auslandserfahrung?
- Wie passen deine bisherigen Erfahrungen zu dem angebotenen Job?
So könnte der Einstieg in eine gelungene Selbstpräsentation aussehen:
„…Das mache ich sehr gerne. Zuerst einmal vielen Dank, dass ich heute die Chance bekomme mich bei Ihnen für diesen unglaublich spannenden Job zu bewerben. Das freut mich wirklich unheimlich. Mein Name ist Max Mustermann und ich bin 24 Jahre alt… Folgende Kompetenzen aus meinem Lebenslauf machen mich zu ihrem idealen Kandidaten…“
Schon gewusst? Ein zu bescheidenes Auftreten kann sich gerade bei männlichen Bewerbern negativ auswirken. Die Kunst ist es also, das richtige Maß an Selbstbewusstsein und Bescheidenheit zu finden.
Versuche darauf zu achten, dass deine Selbstpräsentation der jeweiligen Stellenausschreibung angepasst ist. Bereite also bereits im Vorhinein überzeugende Argumente vor, die du dann in deine Selbstpräsentation eingliederst. Versuche einen roten Faden entstehen zu lassen, so dass dir deine Zuhörer leichter folgen können. Auch hier gilt es Floskeln und Phrasen unbedingt zu vermeiden!
Deine Körpersprache ist ein wichtiges Element, um dein Gegenüber von dir zu begeistern. Halte Blickkontakt und zeige dich von deiner energetischen Seite. Das Interesse im Gespräch sollte dabei immer auf Gegenseitigkeit beruhen.
Fasse deine Präsentation stichpunktartig unter folgenden Überschriften zusammen:
- Ich bin…
- Ich kann…
- Ich will…
Jetzt heißt es üben, üben, üben. Ganz nach dem Motto: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Schnappe dir einen Freund und schaffe ein reales Übungsszenario, indem ihr ein Vorstellungsgespräch nachspielt.
In der Regel wirst du keine Hilfsmittel für deine Selbstpräsentation brauchen. Ganz im Gegenteil: Es ist wichtig, dass du freisprichst und nicht auf Hilfsmittel oder Notizen zurückgreifst.
In manchen Fällen steht dir ein Flipchart oder ein Tablet zur Verfügung. Sollte das der Fall sein, steht es dir frei diese Hilfsmittel in deine Präsentation miteinzubinden. Allerdings ist es dann sicherlich sinnvoll sich bereits im Vorhinein Gedanken zu machen, inwiefern du diese Hilfsmittel miteinbeziehen willst.
Schritt 3 – Das Unternehmen stellt sich vor
Dein Gegenüber ist nun an der Reihe einige Informationen über das Unternehmen bereit zu stellen. Höre aufmerksam zu und mache dir gff. Notizen. Bitte falle niemanden ins Wort. Für deine Fragen ist am Ende der Unternehmenspräsentation Zeit. Vielmehr noch: sie sind sogar sehr erwünscht.
Schritt 4 – Deine Leistungsmotivation
Der Small-Talk ist vorbei und es wird ernst. Dein Gegenüber will natürlich wissen warum gerade du für den Job der oder die Richtige bist? Was antwortet man in so einer Situation. Auch hier gilt: Übung macht den Meister. Bereite dich bereits zu Hause auf eine solche Situation vor. Vergesse keine wichtigen Qualifikationen und habe deinen Lebenslauf präsent – so überzeugst du den Personaler und das Gespräch wird zu einem vollen Erfolg.
Schritt 5 – Organisatorisches
Jetzt geht es darum die Rahmenbedingungen zu klären. Was ist die gegenseitige Gehaltsvorstellung? Wie viele Urlaubstage gibt es? Etc.?
Bei einem Praktikum, Traineeprogramm oder einer Werkstudentenstelle steht das Gehalt bereits schon jetzt fest. Oftmals findest du den Stundenlohn etc. bereits in der Ausschreibung. Wir hoffen du bist gut im Pokern? It´s Showtime! -Spaß bei Seite. Nichts desto trotz solltest du hier Verhandlungsgeschick beweisen. Es ist dennoch wichtig, dass deinem Gegenüber klar wird das du nicht nur monetär getrieben bist.
Schritt 6 – Deine Fragen
„Haben Sie noch Fragen?“ – Bitte achte darauf, dass du an dieser Stelle unbedingt mit Ja antworten kannst. Mag dir deine Frage auch noch so belanglos vorkommen, ist sie an dieser Stelle essenziell. Andernfalls könnte dein Verhalten schnell als Desinteresse oder Schüchternheit abgetan werden. Das gilt es also unbedingt zu vermeiden.
Schritt 7 – Deine Verabschiedung
Eigentlich beginnt jetzt das gleiche Spiel wie bei deiner Begrüßung. Sei freundlich und bewahre einen festen Händedruck. Ein gutes Benehmen ist der Schlüssel zum Erfolg. Selbstverständlich kannst du fragen, wann du mit einer Rückmeldung rechnen darfst und wie der weitere Prozess vonstattengeht. Abschließend kannst du dich noch bei allen Teilnehmern für Ihre Zeit bedanken. That´s it!
Die gängigen Fehler bei einem Vorstellungsgespräch
Fehler sind menschlich und in vielen Situationen nur schwer zu vermeiden. Ist man sich möglichen Fehltritten bereits im Vorhinein bewusst kann man sie im besten Fall vermeiden. Gerade bei einem Vorstellungsgespräch gibt es Malheure von denen du vielleicht noch gar nichts wusstest.
Hier ein gängiges Beispiel aus der Praxis:
A: „Bitte beschreiben Sie eine Konfliktsituation in Ihrem bisherigen Arbeitsleben?“
B: „Puh… Da gab es mehrere. Vor allem mit meinem Vorgesetztem. Der hat nur an sich gedacht und ich konnte den einfach nicht leiden. Ich habe ihn dann einfach ignoriert und die Sache hatte sich.“
Wir würden dir empfehlen solche Antworten zu vermeiden. Selbst, wenn sie der Wahrheit entsprechen. So eine Aussage lässt eher auf einen Mangel an soziale Kompetenzen des Bewerbers schließen. Eine bessere Alternative wäre folgende:
B: „Mit meinem Vorgesetzen habe ich mich eigentlich immer gut verstanden. Natürlich waren wir nicht immer einer Meinung. Über die Jahre habe ich gelernt mich solchen Situationen umzugehen und mich im schlimmsten Fall deeskalierend zu verhalten. So sind brenzlige Situationen schnell verflogen.“
Kleider machen Leute: Die passende Kleidung für dein Vorstellungsgespräch
Die passende Kleidung für ein Vorstellungsgespräch zu finden ist gar nicht so einfach. Zum einen sollte Sie dem Anlass und der Branche angemessen sein und zum anderen solltest du dich darin wohl fühlen. Branchen wie Banken, Versicherungen, etc. erwarten sicherlich einen seriöseren Kleidungsstil als es in kreativen Branchen der Fall ist. So oder so wird von dir ein gepflegtes Erscheinungsbild erwartet werden.
„Kleide dich stets für die Position, die du willst – nicht für die, die du bereits hast!“– Georgio Armani
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Häufig gestellte Fragen – Deine Schwächen
Deine Schwächen
„Wo sehen Sie ihre Schwächen?“ Unserer Meinung nach ist diese Frage so überflüssig wie ein Kropf. Was soll man darauf schon ehrlich antworten? Leider taucht sie immer wieder in Vorstellungsgesprächen auf und ist gerade bei Personalern eine beliebte Frage. Was antwortet man auf so eine Frage? „Ich bin ein Perfektionist“ oder „Ich arbeite zu viel“. Lieber nicht… Wie man es besser macht zeigen wir dir hier:
In den seltensten Fällen wird die Frage nach deinen Schwächen direkt gestellt werden. Die Frage könnte folgendermaßen verpackt werden:
- Wie würden dich Kollegen beschreiben?
- Wie würden dich deine alten Vorgesetzen beschreiben?
- Wie würden dich deine Eltern beschreiben?
- Wann hast du dich zuletzt so richtig über dich selbst geärgert?
- Welche Eigenschaften würdest du gerne an dir selbst ändern?
Oftmals wirst du gebeten werden deine Fragen innerhalb eines Skalenniveaus zu beantworten. Achte bitte drauf, dass du immer im Bereich zwischen 7 und 9 antwortest (wenn 1 das schlechteste und 10 das beste ist). Eine Antwort unter 7 wird schon als negative Eigenschaft bewertet. Alles über 9 gilt als überheblich.
Die Kunst bei der Antwort nach deinen Schwächen liegt also darin nicht zu über- oder untertreiben. Es ist hilfreich, wenn du dich bereits im Vorhinein selbst reflektierst und dir über deine Schwächen bewusst geworden bist. Denk dran: Nobody is perfect! Unpassend wäre es an dieser Stelle mit den Schultern zu zucken oder die Stirn zu runzeln.
Es fällt dir schwer dich selbst zu reflektieren und dir über deine Stärken bzw. Schwächen bewusst zu werden? Dann komm in unsere Academy und wir helfen dir gerne dabei.
Warum wirst du eigentlich nach deinen Schwächen gefragt? Personaler wollen erkennen, dass du doch selbst reflektiert bist und dich mit deinen Schwächen auseinandergesetzt hast und bereit bist an ihnen zu arbeiten.
„Ab und zu tendiere ich dazu etwas chaotisch zu sein und ins hudeln zu geraten. Damit mir das nicht passiert fertige ich mir jeden morgen eine to-do Liste an. Die arbeite ich dann im Laufe des Tages ab. Damit bin ich bisher ganz gut gefahren.“
In diesem Fall sieht der Personaler, dass du dich mit deiner Schwäche auseinandergesetzt hast und an ihnen arbeitest.
Häufig gestellte Fragen – Deine Stärken
Im nächsten Schritt wirst du vermutlich nach deinen Stärken gefragt werden. Auch hier liegt die Kunst darin das passende Mittelmaß zu finden:
- Lobe dich nicht selbst in den Himmel
- Belge deine Stärken immer anhand von den passenden Beispielen
„Ich arbeite gerne unter einem gewissen Druck. Deadlines bringen mich dazu ein noch besseres Ergebnis abzuliefern.“
Die Zeit nach deinem Vorstellungsgespräch
Dir fällt jetzt bestimmt ein Stein vom Herzen… Du hast dein Vorstellungsgespräch absolviert. Super! Wie geht’s es jetzt weiter? Du solltest jetzt relativ zügig deinen eigenen Auftritt und den Auftritt des Unternehmens reflektieren und anschließend bewerten.
- Auf welche Fragen warst du gut vorbereitet?
- Auf welche Situationen bzw. Fragen warst du nicht so gut vorbereitet?
- Wie verlief meine Selbstpräsentation? Haben meine Aussagen mit meiner Bewerbung übereingestimmt?
- Habe ich mich im Vorhinein genügend über die Stelle und das Unternehmen informiert?
- Welche Fragen könnte ich in Zukunft noch stellen?
- Hat mich das Unternehmen als neuer Arbeitgeber überzeugt?
- Bin ich mit den Rahmenbedingungen und meinem Aufgabenfeld zufrieden?
Du bist soweit zufrieden und möchtest den Job unbedingt bekommen? Das freut uns für dich. Fasse den Termin am nächsten Tag noch einmal nach und bedanke dich bei den Verantwortlichen mit einer Email.
Meistens erfährst du noch während des Vorstellungsgespräches, wann du mit einer Rückmeldung rechnen kannst. Im Regelfall wirst du in den kommenden ein bis zwei Wochen eine Rückmeldung erhalten. Sobald diese Zeit verstrichen ist kannst du gerne Kontakt mit dem Unternehmen aufnehmen und dich höfflich nach dem Status Quo erkundigen.